Es war einer der größten Flops des Jahres 2011, der Biotreibstoff E10. Schon bevor dieser Anfang des letzten Jahres auf den Markt kam, war er umstritten, doch die Politik sah gleich mehrere Vorteile in dem neuen Treibstoff und übersah dabei die negative Haltung, die sich schon zuvor in der Bevölkerung breit gemacht hatte. Zum einen hoffte man, den CO2 Ausstoß mit E10 eindämmen zu können, zum anderen schuf der Biosprit eine willkommene Möglichkeit, sich von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu lösen.
Angenommen wurde E10 dann schließlich nie so richtig. Die Bilanz nach einem Jahr sieht ernüchternd aus. Gerade mal elf Prozent des verkauften Benzins in Deutschland macht der neue Kraftstoff aus. Die Autofahrer trauen dem Sprit einfach nicht und gehen dafür die umweltunfreundlichere aber sicherere Variante ein. Dabei dürfte das Gerücht, kaum ein Auto würde E10 vertragen, längst vom Tisch sein. Seit letztem Jahr steht fest, dass über 90 Prozent der Autos, die Superbenzin getankt haben, auch E10 vertragen können. Wer sich dennoch nicht ganz sicher ist, ob dies auf sein Auto zutrifft, findet in jeder Tankstelle eine Liste, die genau die Modelle aufführt, die geeignet sind.
Viele sehen zudem nicht ein, mehr zu zahlen. Dank des geringeren Energiehaushalts liegt nämlich der Verbrauch bei E10 circa 1,5 Prozent über dem von herkömmlichem Benzin. Auch, dass für die Produktion Anbauflächen benötigt werden, auf denen sonst Lebensmittel angebaut wurden, und die somit jetzt fehlen, stieß bei vielen auf Unverständnis. Im Großen und Ganzen hätte man wahrscheinlich einfach nach einer billigeren und auch effektiveren Lösung suchen müssen, um den CO2 Ausstoß zu verringern. Alternative Antriebe zum Beispiel wären ein Thema, auf das sich die Politik in Deutschland viel dringender konzentrieren müsste. In den USA oder in Japan sind Hybridfahrzeuge und ähnliche Modelle schon seit längerer Zeit selbstverständlich im Straßenverkehr, was man von Deutschland noch nicht behaupten kann. Dabei gibt es genug Modelle auf dem Markt. Alleine der japanische Autohersteller Honda bringt jedes Jahr neue Hybridvarianten heraus, so wie beispielsweise den CR-Z Hybrid und den Honda Type S, um nur zwei von vielen zu nennen. Ein solcher Trend wäre in Deutschland einer gesteigerten Benutzung von E10 vorzuziehen.