Immer erreichbar, immer am Start und immer vernetzt – das kann zur tödlichen Ablenkung werden!

Verkehrsexperten sehen immer höhere Gefahren bezüglich der virtuellen Welt, die auch am Steuer nicht verlassen wird. Mal eben twittern, wo man gerade ist und das Navi aktualisieren. Oder in einem Netzwerk für den Abend eine Verabredung treffen, während man über die Autobahn fährt, all das gehört zum Alltag vieler Autofahrer. 

Bis zu 78 Sekunden ist der PKW-Führer beschäftigt und damit von der Fahrbahn abgelenkt, um eine neue Adresse in seinem Navi zu speichern, das haben vom ACE in Auftrag gegebene Test erwiesen. Und das ist noch nicht alles: Da werden SMSen und Emails getippt, bestimmte Songs gesucht und/oder telefoniert. Alles Dinge, sie vom eigentlichen Fahrgeschehen ablenken. Bereits jeder zehnte Unfall wird durch ablenkendes Verhalten der Autofahrer verursacht, meldet die Allianz-Versicherung.

Was einem kaum bewusst ist: In nur einer Sekunde legt man auf der Autobahn bei Tempo 160 unglaubliche 45 Meter zurück! Viel tun kann man in dieser einen Sekunde nicht, aber sie genügt, um über Leben oder Tod zu entscheiden!

Autohersteller arbeiten zwar  Lösungen, sind sich aber überwiegend sicher, dass sich das Verhalten der Nutzer nicht ändern wird, denn Internet ist ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens – auch im Auto. Langfristig angestrebt wird, dass alle Geräte im Auto per Sprachbefehl gesteuert werden können und sämtliche Nachrichten, Mails oder SMSen per Computer vorgelesen werden. Auch von einem "intelligenten" Auto ist die Rede, einem Kraftfahrzeug, das den Stresspegel des Fahrers erkennt und je nach dem ermittelten Stand die Internetnutzung zulässt oder blockiert. 

Bis dahin setzt auch der Gesetzgeber auf die eigene Vernunft der Fahrer, denn es ist rein rechtlich nicht verboten, während der Fahrt auf ein Display zu schauen. Anders bei der Handy-Nutzung – dieses darf solange nicht bedient werden, wie der Motor läuft und/oder das Auto rollt. Und zu guter Letzt:  Verursacht man einen Unfall durch Ablenkung oder wird deshalb in einen Unfall verwickelt, kann daraus eine Mitschuld entstehen und man riskiert zumindest Teile des Versicherungsschutzes.