Kürzlich simulierten britische Forscher anhand eines Computermodells, wie sich der Anbau von schnell wachsenden Pflanzen auf die Umwelt auswirken könnte. Für die Produktion von Bioenergien werden große Mengen an Pflanzenmaterial benötigt und hierfür kämen unter anderem Pappeln, Weide und Eukalyptus infrage. Denn – gemäß der Vorgaben der Europäischen Union sollen bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der Energie im Verkehrssektor aus erneuerbaren Energien stammen. Diese Quote wäre allein durch Raps, Zuckerrüben und Getreide nicht zu decken. Einer Hochrechnung zufolge müsste eine Fläche, die doppelt so groß wie Deutschland ist, dem Anbau mit schnell wachsenden Bäumen zur Verfügung stehen. Hierdurch würden aber hohe Mengen von Isopren ausgedünstet, ein Gas, das im Zusammenhang mit Stickoxiden zu bodennahem Ozon führt.
Bundesentwicklungsminister Niebel fordert jetzt, dass Biosprit nur noch aus Pflanzen und Pflanzenteilen hergestellt wird, die ungenießbar sind. Er geht aber noch weiter und will erreichen, dass der Verkauf von Biosprit E 10 ausgesetzt wird. Er argumentiert, dass der Anbau von Nahrungsmittelpflanzen einen deutlichen Vorrang gegenüber dem Anbau von Energiepflanzen haben müsse.
Erst kürzlich war zu lesen, dass Müslihersteller Brüggen Probleme hat, Hafer für seine Produktion anzukaufen Einer der Gründe dafür soll sein, dass ein hoher Teil der Anbauflächen für Pflanzen zur Biospirtproduktion genutzt wird, was bei einer öffentlichen Debatte "Tank oder Teller?" im November diskutiert wurde. Prognostiziert wurde eine Verknappung des Getreides und daraus resultierende Preissteigerungen.
Der Verkauf von E 10 ist zwar angestiegen, aber der Kraftstoff ist vom Verbraucher längst noch nicht akzeptiert worden.