Detroit galt lange als DIE Autostadt der USA, trägt den Beinamen "Motor City". Vor über 100 Jahren, genau gesagt im Jahr 1909 begann Ford hier mit der Großproduktion seines Modell T. Mehr Autofirmen ließen sich nieder, der Markt boomte und es wurden immer mehr Arbeitskräfte benötigt. Also stieg auch die Zahl der Zuwanderer, was sich im 20ten Jahrhundert als nicht immer ganz einfach heraus stellte. Zu dieser Zeit lebten fast 1.85 Millionen Menschen in der Stadt.
Seit über 50 Jahren aber geht der große Boom ums Autobauen mit schwindender Wirtschaft zurück, ebenso natürlich auch die Zahl der Arbeitsplätze und der Einwohner. 2010 waren nur noch rund 700.000 Menschen hier gemeldet.
Noch drei Automobilkonzerne (General Motors, die Ford Motor Company und Chrysler) haben ihren Sitz in der Region, nicht nur ihnen macht die derzeitige Automobilkrise zu schaffen. Leerstehende Häuser, wenige Arbeitsplätze und nicht ausreichend Steuereinnahmen für die Stadt. So können die Schulden nicht mehr bedient werden und auch die Gehälter der Bediensteten der Stadt konnten in letzter Zeit nur aus Anleihen bezahlt werden. Ein Wirtschaftsexperte wurde als Notfallmanager zu Rate gezogen, der versuchte zu retten, was wohl nicht mehr zu retten war. Seine Verhandlungen mit den Gläubigern scheiterten und bei einem Haushaltsdefizit von rund 380 Millionen US-Dollar sah er schließlich nur einen Weg: Er meldete Insovenz für die Stadt an!
Noch Anfang des Jahres hatte man anlässlich der jährlich stattfindenden "Detroit Motor Show" noch hoffnungsvolle Stimmen gehört, die angesichts funkelnder Karrossen und neuer Technologien Mut machten….
Jetzt sollen aus der Insolvenz allerdings durchaus neue Möglichkeiten entstehen und von den Einwohnern wird nichts Negatives bemerkt werden, weil sich wohl für sie kaum etwas ändern wird, heißt es.