Wer in Flensburg eine kritische Marke an Punkten erreicht hat, kann Punkte abbauen, indem er ein freiwilliges, kostenpflichtiges Seminar belegt und theoretisch unter Beweis stellen soll, dass er lernfähig ist und sein Verhalten als Verkehrsteilnehmer zumindest überdenken möchte. Kritiker dieser Handhabung bemängeln, dass Autofahrer, die sich solch ein teures Seminar leisten können, bevorteilt werden und stellen diese Schulung von der Sache her in Frage. Befürworter sehen darin eine Sensibilisierung der Autofahrer und eine Möglichkeit, ein Umdenken bei Verkehrssündern zu bewirken.
Diese Möglichkeit des Punkteabbaus wollte Verkehrsminister Peter Ramsauer abschaffen, zumindest aber erheblich einschränken bzw. erschweren. Nach einer Studie des Bundesverkehrsministeriums nämlich fällt im Schnitt jeder zweite Teilnehmer innerhalb von rund zwei Jahren erneut auf und wird wieder mit Punkten belegt.
Im Verkehrsausschuss des Bundestages wurde nun nach langwierigen Verhandlungen eine erste Entscheidung getroffen:
Es sollen weiterhin Punkte mit Hilfe eines Seminars abgebaut werden können. Allerdings nur zwei Punkte in einem Zeitraum von fünf Jahren. In der Reform der Flensburger Verkehrssünderkartei ist vorgesehen, dass bei einem Punktestand von 8 Punkten (davor 18 Punkte) der Führerschein entzogen wird.
Geplant ist folgende Punktevergabe:
1 Punkt bei Ordnungswidrigkeiten, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen,
2 Punkte bei Ordnungswidrigkeiten, die die Verkehrssicherheit „besonders“ beeinträchtigen sowie bei Straftaten ohne Führerscheinentzug,
3 Punkte bei Straftaten mit Führerscheinentzug.
Das weitere parlamentarische Verfahren bleibt jedoch noch abzuwarten.
Ich bin leider auch schon mal in die unschöne Situation des Entzuges gekommen. Aber das war mir wirklich eine Lehre. Denn so unmobil wie ich da war, das ging einfach nicht.