Die Kosten zur Beseitigung der Schäden, die der außerordentlich strenge Winter im kommunalen Straßennetz angerichtet hat, belaufen sich nach vorläufigen Schätzungen des ADAC auf bis zu drei Milliarden Euro. Die Zahl dürfte jedoch noch steigen, wenn am Ende des Winters Bilanz gezogen wird. Der Club fordert, das Gros der Schäden unmittelbar nach dem Winter zu beseitigen. Die Schonfrist gilt indes nicht für Schäden, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen – sie müssen unverzüglich behoben werden.
Insgesamt beziffert der ADAC den jährlichen Finanzbedarf für den kommunalen Straßenbau auf mindestens 8 Milliarden Euro. Tatsächlich wurden in den vergangenen Jahren weniger als jeweils fünf Milliarden Euro investiert. Dies führt zu einem schleichenden Qualitäts- und Wertverlust des über 200 Milliarden Euro teuren Straßennetzes. „Jetzt bekommen die Kommunen die Rechnung dafür präsentiert, dass sie ihre Straßen über Jahre hinweg vernachlässigt haben“, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. Selbst kleine Mängel wie Risse oder Aufbrüche des Belags können kostspielige Schäden verursachen, wenn nichts zum Erhalt der Straßen unternommen wird. Der Club fordert daher die Kommunen mit Nachdruck auf, endlich ein systematisches und wirkungsvolles Erhaltungsmanagement flächendeckend zu installieren, das dem Verfall der Verkehrswege entgegenwirkt. Dabei müssen die Gemeinden auch auf schnelle Sanierungsmethoden setzen und die Industrie zur Weiterentwicklung innovativer Bautechniken zur Straßensanierung drängen.
Das bloße Aufstellen von Verkehrszeichen – wie in vielen Gemeinden praktiziert – wird den Ansprüchen der Verkehrsteilnehmer allerdings nicht gerecht. Denn neben dem eingeschränkten Fahrkomfort, einer höheren Unfallgefahr und teuren Schäden an den Fahrzeugen wird auf kaputten Straßen – sehr zum Leidwesen der Anwohner – auch deutlich mehr Lärm erzeugt.
Quelle: www.presse.adac.de